Interessengemeinschaft Mark Brandis

Interview mit Robert André

undefined Robert Andre

von Volker Niemeyer

Robert André (geboren 1929) wurde am Stadttheater Bern zum Theatermaler ausgebildet und lernte an der dortigen Kunstgewerbeschule. In Paris besuchte er zur Förderung seiner künstlerischen Weiterentwicklung verschiedene Kunstschulen, unter anderem diejenige von Paul Colin, einem der bekanntesten Plakatkünstler der Nachkriegszeit. Robert André wurde mit seinen Science-Fiction Bildern bekannt. In den letzten Jahren malt er nun in zunehmendem Maße phantastische, figurativ - naturalistische, poetische Werke. Als Maler und Illustrator wird er über die Schweiz hinaus, so etwa in Deutschland, besonders geschätzt. Lebt seit langem als freier Maler in Bern. André ist Mitglied der Anstronomischen Gesellschaft Bern. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne; der jüngere Sohn ist in der Mobil-Telekommunikation tätig, der Ältere ist Architekt.
Volker Niemeyer (D7) interviewte Ihn im Juli / September 2000.

D7:
Bitte schildern Sie einmal, wie es dazu kam, daß Sie Illustrator für die Mark Brandis Romane beim Verlag Herder (und als Nachdruck teilweise auch bei den Bertelsmann-Doppelbänden) wurden.

RA:
Weil ich damals schon für den Herder-Verlag verschiedene Publikationen illustriert habe.

D7:
Bitte nennen Sie ein paar Titel.

RA:
Herders großes Kinderlexikon (Auflage 1,5 Mio.), "Unsere Welt", witzige Kindergeschichten, "der Lausbub", Cartoons.

D7:
Ist die Illustration von Büchern Ihre Haupttätigkeit?

RA:
Es war lange meine Haupttätigkeit, später bin ich dann zur phantastischen Malerei übergegangen.

D7:
Gibt es eine Möglichkeit, sich dieses Werke anzuschauen? Stellen Sie aus oder gibt es Ausstellungskataloge?

RA:
Außer Vancouver in Kanada und kürzlich in Gärtringen bei Stuttgart, habe ich hauptsächlich in der Schweiz ausgestellt. Anläßlich der Ausstellung in der „Galerie am Kreis“ in Bern, ist ein Katalog erschienen.

undefined "Gestrandete Natur" - Umschlagillustration für Ausstellungskatalog von 1989 (ISBN 3-908531-01-2).

D7:
Sind Sie auch in anderen Medien (z.B. Fernsehen oder Plattencover) tätig?

RA:
Bis heute ist im Fernsehen nichts erschienen, und Plattencovers habe ich keine gestaltet.

D7:
Welches ist Ihr persönliches Lieblingscover bei MB? Welche Ihrer Innenillustrationen halten Sie für am gelungensten?

RA:
Es sind mehrere, die ich für sehr gelungen halte, insbesondere der Jubiläums-Sonderband "Aufbruch zu den Sternen".

undefined Innenillustration aus dem MB-Sonderband

D7:
Woher nahmen Sie die Ideen für die Gestaltung? Hatten Sie dazu den kompletten Roman oder nur eine Inhaltsbeschreibung?

RA:
Ich bekam vom Herder-Verlag jeweils eine grobe Inhaltsbeschreibung, der Rest entsprang meiner Phantasie. D7:
Mit welcher Technik haben Sie die Illustrationen (Umschlag und Innen) gemalt? In welchem Format sind diese?

RA: Die s/w Illustrationen sind mit Tusche gezeichnet, die farbigen Umschläge zusätzlich mit Farbfolien belegt worden ( Grundfarben Gelb, Blau, Rot und Schwarz ). Das Originalformat beträgt 35x25cm.D7:
Es gibt seit kurzem einen neuen MB-Roman aus der Feder von Nikolai von Michalewsky mit dem Titel „Ambivalente Zone“. Trat man an Sie heran, daß Sie auch dafür die Illustrationen übernehmen?

RA:
Ich kenne diesen Roman nicht und wurde dafür auch nicht angefragt, Illustrationen zu zeichnen. D7:
Existieren noch die Originale zu den Grafiken der Romane und befinden sich diese in Ihrem Besitz? Kann man diese erwerben?

RA:
Es sind noch einige vorhanden und sind in meinem Besitz. Eventuell könnten sie erworben werden.

D7:
Gibt es unveröffentlichte Arbeiten für die MB-Romane? Für welchen Roman waren diese gedacht?

RA:
Es gibt keine unveröffentlichte Arbeiten.

undefined Das MB-Logo

D7:
Haben Sie auch das MB Logo gestaltet?

RA:
Ja.

D7:
Malen Sie gerne „utopische“ Motive (Raketen, außerirdische Planeten, Aliens)? Sind die Grafiken bei MB typisch für Ihren Stil?

RA:
Sehr gerne; ist auch eine Spezialität von mir.

D7:
Was kann man in Zukunft von Ihnen erwarten? Als elektronisches Magazin im Internet wüßte ich gerne, ob man Ihre Werke auch dort finden kann.

RA:
Habe mir schon Gedanken darüber gemacht, ist aber noch nichts Konkretes geplant.

D7:
Vielen Dank für das Interview.

Verweise:
Paul Colin
(geboren 1892 in Nancy, gestorben 1985 in Nogent-sur-Seine), ist zum dem "Meister des Museums der Straße" durch Roland Dorgelés ernannt worden. Zuerst Druckerlehrling lernte Colin an der Beaux-Arts Architektur und Malerei. Wenn er als Maler wiedererkannt wird, sind es die Plakate (mehr als 1 200) die seine Erfolge ausmachen. Zwei dieser Werke machten Ihn berühmt: Joséphine Backer und die „Negerzeitschrift“, die zur Befreiung der Farbigen von der Diskriminierung aufrief. Er war auch Dekorateur und Werbegraphiker. 1929 gründete er die Schule Paul, die er bis zum Jahre 1970 leitete.

Ausstellungskatalog von 1989