Von Michalewsky "plünderte das Meer"
Autor stellte neues Buch vor
LILIENTHAL (hk). Nikolai von Michalewsky, Autor spannender Gegenwarts- und Zukunftsromane, stellte kürzlich im Nils-Stensen-Haus seinen neuesten im Herder-Verlag erschienenen Jugendroman "Im Kielwasser des Todes" vor. Dieser Roman gehört mit in die Buchserie "Grüner Auftrag für Fortuna".
Wie Anton Baumeister, Verlagslektor, mit großer Freude in seiner Laudatio kundtat, ist "dieses Buch das 50. im Herder-Verlag herausgekommene des NvM".
In einem Vorabgespräch mit der "Neuen AZ" erzählt NvM von
Michaewsky ein wenig von sich und seinem Leben, welches auf Zuhörer
schon etwas abenteuerlich wirkt. "Wenn ich auch nie direkt das
Abenteuer gesucht habe.,.", sinniert er. 1931 in Potsdam geboren,
zog NvM als junger Mann aus, um in Afrika auf der Kaffee-Plantage
seines Onkels zu arbeiten.
Die Freiheit, die er suchte, fand er dort, doch im Zuge der
belgische Kolonialmacht hielt er sich nicht lange als deutscher
Staatsbürger.
Seine große Liebe zum Meer, zum Tauchen kommt immer wieder in allen
seinen Büchern zu Ausdruck. Lange lebte er in Italien. NvM schloß
sich neapolitanischen Fischern und Tauchern an, "plünderte das Meer
nach roten Korallen...", wie er selbst zugibt.
Als sich mit den Jahren die Reife einstellte, das Auge wachsamer
wurde für das langsame Sterben des Meeres, kam er zu seinem "Thema"
in seinen Büchern. Intensives Einsetzen für die Erhaltung des
Lebensraumes "Meer". Besonders Jugendliche will er sensibilisieren
für die Belange des Umweltschutzes. Mit seinen Buchstaben ist NvM
zwar ein stiller, doch recht beharrlicher Kämpfer gegen die
schleichende Zerstörung unserer Welt.
In seiner kurzen, sehr ernst gehaltenen Ansprache vor geladenen Gästen in der Aula des Nils-Stensen-Haus erzählte er, wie es überhaupt zu seiner Buchserie "Grüner Auftrag für Fortuna" kam. Seinen ersten Schritt unters Wasser unternahm NvM 1948 im Mittelmeer. Plötzlich sah er sich umzingelt von fünf riesigen Zackenbarschen, sein Gewehr versagte... NvM wurde damit fertig. Heute allerdings, so erzählte er, riefe ein sogenannter Taucher dem Beiboot zu: "Gebt mir ein Gewehr, ich habe einen Krebs gesehen..."
Zusammen mit seiner Frau Reinhild - einer Lehrerin - lebt Nikolai von Michalwesky auf einem Bauernhof in der Nähe Worpswedes. Ein blühender Bauerngarten umgibt das alte Fachwerkhaus an dem er keine Veränderungen vorgenommen hat.
Für den Westdeutschen Rundfunk arbeitet er Hörfunkserien aus
über Umweltprobleme, und er dreht Filme über das Meer, die
Natur.
Er zeigt Veränderungen und Mißstände auf. NvM "rüttelt" seine
Leser, Zuhörer und -seher einfach unterhaltsam wach.
Zur Vorstellung seiner Buchpremiere begrüßte Dr. Stefan Scheid, "Hausherr" und Direktor des Nils-Stensen-Haus Lilienthal Repräsentanten des Herder-Verlags Freiburg und literarische Kunstfreunde. Die Ansprache von Andreas Bernstorff, Vertreter der Umweltschutzorganisation GREENPEACE wurde verlesen von Frau Reinhild von Michalewsky. Aus Gesundheitsgründen mußte Andreas Bernstorff sein Erscheinen absagen. Jochen Wiegand untermalte mit sehr engagierten musikalischen Protestsongs diese gelungene Autorenbegegnung.
Artikel aus der Neuen Anzeigen Zeitung (ohne Datum)